Thüringen im Wandel der Zeiten –

kleine Geschichte eines Flickenteppichs

 

vor 300000 Jahren

älteste Zeugnisse von Steinzeitmenschen im Thüringer Raum

um 400 v. Chr.

Der Stamm der Thüringer (Thoringi) formiert sich aus Hermunduren, Warnen und Angeln

um 500

politischer Höhepunkt des Thüringerreichs unter König Bisinius, Grenzen gingen weit über das heutige Gebiet hinaus, bis zur Elbe im Osten, bis zum Main im Süden

531

Untergang des Thüringerreiches durch den Sieg der Franken und Sachsen, Thüringen wird Teil des Frankenreichs, territoriale Einengung auf die West-Ost-Ausdehnung zwischen Werra und Saale

um 708

Beginn der Christianisierung Thüringens

741

Teilung des Frankenreichs,

Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius

908

die stammesherzogliche Entwicklung in Thüringen bricht nach dem Tode Herzog Buchardds im Kampf gegen die nomadisierenden Ungarn ab

918

Thüringen kommt unter König Heinrich I. unter sächsische Oberhoheit

um 1040

Thüringische Ludowinger-Dynastie

bis 1200

Entstehung von vielen Grafschaften, Ludowinger erlangen 1130 die Landgrafenwürde

um 1206

Sängerkrieg auf der Wartburg

1247-1264

Erbfolgekrieg und Beginn der Wettiner Herrschaft

1342-1345

Thüringer Grafenkrieg zwischen Friedrich II. dem Ernsthaften und den Grafen von Weimar-Orlamünde, Reuß, Honstein, Schwarzburg und Henneberg

1392

Gründung der Universität Erfurt

1446-1451

Sächsischer Bruderkrieg

1485

Leipziger Teilungsvertrag - Wettinischer Besitz in Thüringen zerfällt in zwei Teile

1493

erste Bauernaufstände in Westthüringen

1521 – 1522

Martin Luther übersetzt auf der Wartburg das Neue Testament

1525

Reformation und Bauernkrieg, Thüringer Aufstand wird bei Frankenhausen niedergeschlagen, Thomas Müntzer und andere Bauernführer werden gefangengenommen und hingerichtet

1531

Gründung des Schmalkaldischen Bunds der protestantischen Reichsstädte zum Schutz der Reformation gegen die Politik von Kaiser Karl V.

1546 – 1547

Schmalkaldischer Krieg, Niederlage des Schmalkaldischen Bundes

1558

Gründung der Universität Jena

1572 – 1680

Ernestinische Landesteilungen, politische Zersplitterung des Landes in letztlich 22 "Linien"

1618-1649

im Dreißigjährigen Krieg sinkt die Bevölkerungszahl auf fast die Hälfte

1775 – 1828

Weimar und Jena entwickeln sich zu den Zentren der deutschen Klassik; Goethe, Schiller, Herder und Wieland in Weimar

1802

Reichsdeputationshauptschluß, Preußen erhält zahlreiche thüringische Gebiete und Orte, z.B. das Eichsfeld und Erfúrt

1806

Schlacht bei Jena und Auerstedt - die französischen Truppen schlagen die preußische Armee

1815

Wiener Kongreß bringt eine Neugestaltung der politischen Verhältnisse: in Thüringen existieren 12 Staaten, Sachsen-Weimar wird Großherzogtum, Erfurt und das Eichsfeld fallen an Preußen

1815

Gründung der Deutschen Burschenschaft in Jena, u.a. mit dem Ziel der deutschen Einigung

1817

Wartburgfest der deutschen Studenten

1830/31

revolutionäre Erhebungen in Regionen ohne Verfassung und städtische Selbstverwaltung

1834

Beitritt der Thüringer Kleinstaaten zum Deutschen Zollverein

1848/49

Neue Grundgesetze und Landtage in Thüringer Staaten

1871

Beitritt Thüringens zum Deutschen Reich

1869

Gründung der Sozialdemokratischen Deutschen Arbeiterpartei in Eisenach

1875

Einigungsparteitag der Sozialisten in Gotha,Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands

1891

"Erfurter Programm" der SPD

1918

Abdankung der Fürstenhäuser

1919

Volksstaat Reuß, Gründung der Weimarer Republik

1920

Niederschlagung des Kapp-Putsches, Gründung des Landes Thüringen

1921

Verfassung des Landes

1923

Reichsexekution gegen die Thüringer Regierung

1932

die NSDAP zieht nach den Landtagswahlen als stärkste Partei in den Thüringer Landtag ein

1933

Thüringen verliert seine Eigenstaatlichkeit

1944

die preußischen Gebiete mit Erfurt werden Thüringen eingegliedert

1945

Besetzung Thüringens durch amerikanische Truppen, ab Juli Teil der sowjetischen Besatzungszone, Bodenreform

1946

Wahlen zum Thüringer Landtag, Annahme der Verfassung

1949

Eingliederung Thüringens in die neugegründete DDR

1952

Auflösung des Landes, Bildung der Bezirke Erfurt, Gera, Suhl, Bevölkerung in den grenznahen Gebiete wird umgesiedelt

1989

Wende in der DDR

1990/1991

die DDR tritt der BRD bei, Neubildung des Landes Thüringens, Erfurt wird Landeshauptstadt

1993

Verfassung des Freistaates Thüringen

 

Quelle: http://www.thueringen-mosaik.de